Gemeinsam Entscheidungen treffen in 7 einfachen Schritten


Die wenigsten von uns arbeiten heute noch vollständig alleine – und das ist auch gut so! Mit einem eingespielten Team aus erfahrenen Mitarbeiter:innen kann man so viel mehr bewegen. Dennoch ist es nicht immer einfach gemeinsam Entscheidungen zu treffen oder diese in größeren Teams oder Unternehmen erfolgreich auszuführen. Als einen möglichen Lösungsansatz für dieses Problem stelle ich heute das Get Stuff Done Wheel von Kim Scott aus dem Buch Radical Candor vor.

Ich stelle zunächst die Schritte im einzelnen vor und gebe im Anschluss ein paar nützliche Tipps, welche die Arbeit mit diesem Framework erleichtern.

1. Listen

Alles beginnt damit neue Ideen zu sammeln, die innerhalb deines Teams oder Unternehmens aufkommen. Ob in der Kaffeeküche oder im Einzelgespräch – ermutige deine Teamkolleg:innen neue Ideen zu äußern und Ziele zu definieren an denen ihr gemeinsam arbeiten könnt.

2. Clarify

Neue Ideen können unkonventionell oder noch sehr vage sein. Daher geht es darum diese Ideen zunächst zu verstehen bevor sie einer größeren Gruppe zur Diskussion vorgebracht werden. Durch diesen Schritt können die eigenen Gedanken zu diesen Ideen klarer formuliert werden. Es ist jedoch wichtig Ideen in diesem Schritt noch nicht mit Gegenargumenten zu torpedieren und so direkt zu verwerfen.

3. Debate

Jetzt geht es ans Eingemachte! Die möglichen Ideen sollten auf Herz und Nieren geprüft werden. Was spricht für die einzelnen Ideen und was dagegen? Gibt es irgendwelche Probleme, die noch nicht bedacht wurden oder kann die Idee auch einfach auf weitere Bereiche ausgeweitet werden? Der zentrale Punkt jeder Entscheidungsfindung ist die ausgiebige Diskussion!

4. Decide

Eine Entscheidung sollte gemeinsam mit allen Beteiligten basierend auf den vorhergehenden Diskussionen getroffen werden. Zu diesem Zeitpunkt sollten durch die vorhergehenden Schritte alle Ideen von den Beteiligten verstanden worden sein sowie alle Pro- und Kontra-Argumente gesammelt worden sein. Eine Entscheidung kann also basierend auf den vorliegenden Daten, Fakten und Erfahrungswerten getroffen werden und sollte keiner erneuten Diskussion oder Erläuterung bedürfen.

5. Persuade

Nicht immer ist jeder, der eine Entscheidung ausführen soll, von dieser überzeugt. Daher ist es wichtig sich die Zeit zu nehmen, jeden, der eine Entscheidung ausführen soll, vorher von dieser zu überzeugen. Besonders hilfreich ist es, wenn alle Argumente die bei einer Entscheidung abgewogen worden, transparent festgehalten wurden.

6. Execute

Nachdem eine Entscheidung getroffen wurde und alle Beteiligten von dieser überzeugt sind, kann diese ausgeführt werden. Niemand sollte sich mehr gegen die Ausführung wehren, wenn der vorhergehende Schritt durchlaufen wurde und jedem klar ist, warum eine Entscheidung getroffen wurde.

7. Learn

Einer der wichtigsten Schritte wird häufig trotzdem vergessen. Nach einer ausgeführten Entscheidung sollte betrachtet werden, ob die gewünschten Ziele erreicht wurden und was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann – sowohl bei der Entscheidungsfindung als auch im Unternehmen selbst.

Tipps

Nachdem wir nun die grundlegenden Schritte des Frameworks durchgegangen sind, möchte ich auf ein paar Tipps eingehen, welche bei der Anwendung des Frameworks helfen können.

Keine Abkürzungen

Einen der sieben Schritte zu überspringen mag verlockend sein, um Zeit zu sparen, jedoch kostet dies fast immer mehr Zeit im nächsten Schritt als gespart wurde. Ohne eine ausgiebige Diskussion dreht sich eine Entscheidungsfindung häufig im Kreis. Ohne sich die Zeit zu nehmen alle Beteiligten zu überzeugen, gibt es häufig Probleme bei der Ausführung, da sich einzelne Personen oder ganze Teams gegen diese wehren.

Kein zurückdrehen

Des Weiteren kann es sehr verlockend sein, einen oder mehrere Schritte im Get Stuff Done Wheel zurückzugehen, wenn zum Beispiel im Verlaufe der Ausführung weitere Erkenntnisse zu Tage kommen. Solange es sich hierbei jedoch nicht um absolute K.O.-Kriterien handelt, ist es häufig besser das Framework vollständig zu Ende zu durchlaufen. Das liegt zum einen daran, dass während der Diskussion und Entscheidungsfindung bereits eine Gruppe repräsentativer und erfahrener Mitarbeiter:innen beteiligt war, sodass nicht klar ist, ob trotz der neuen Erkenntnisse nicht die gleiche Entscheidung getroffen werden würde. Zum Anderen nimmt man sich auf diese Art und Weise die Möglichkeit zu lernen. Vielleicht wäre die Idee nach der Ausführung doch erfolgreich gewesen oder man könnte aus dieser Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen. Es ist definitiv besser fünf Schritte vor und zwei zurück zu machen als gar keinen Schritt zu gehen.

Entscheidungsträger:innen beachten

Es kann sehr hilfreich sein Repräsentant:innen aus allen Teams, welche später für die Ausführung einer Entscheidung benötigt werden, von Anfang an mit einzubeziehen. Erstens sind diese meist tiefer in der Materie und können wertvolle Ideen, Argumente und Erfahrungswerte beisteuern. Zweitens macht es dies viel einfacher alle beteiligten Teams vor der Ausführung zu überzeugen, wenn mindestens eine Person aus dem Team weiß wie diese zustande gekommen ist.

Transparenz first

Damit es später einfacher ist alle Beteiligten zu überzeugen, sollten alle Ideen, Pro- und Kontra-Argumente sowie Entscheidungen transparent festgehalten werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Get Stuff Done Wheel nicht rückwärts durchlaufen wird und so doppelte Arbeit geleistet wird.

Timeboxing

Ein letzter Tipp ist, für jeden der sieben Schritte ein explizites Zeitfenster zu definieren in dem dieser abgearbeitet werden soll. Zu beinahe jedem Thema kann unbegrenzt diskutiert werden. Jedoch kann diese Zeit besser dazu genutzt werden Ideen auszuprobieren und daraus zu lernen was in Wirklichkeit bei deren Umsetzung passiert, anstatt sich unentwegt an potenziellen Problemen aufzuhalten. Am besten funktioniert dies, wenn für die einzelnen Schritte separate Meetings definiert werden. So ist jedem klar, dass es im aktuellen Zusammentreffen beispielsweise nur darum geht alle Ideen zu verstehen und, dass es gar nicht das Ziel ist direkt eine Entscheidung zu treffen.

Digitale Hilfsmittel

Entscheidungen gemeinsam in einem großen Meetingraum zu treffen ist bereits nicht einfach. In einem Zeitalter in dem immer mehr Mitarbeiter:innen von Zuhause oder einem anderen Ort aus arbeiten wird dies, ohne die richtigen digitalen Tools, noch komplexer. Daher haben wir schnaq entwickelt. schnaq ermöglicht es neue Ideen zu brainstormen und diese direkt zu diskutieren und unter Berücksichtigung des Get Stuff Done Wheels eine Entscheidung zu treffen. Dadurch wird es noch einfacher beliebige Themen und Ideen auch aus dem Wohnzimmer zu diskutieren und gemeinsam Fortschritte zu machen! Des Weiteren können so direkt alle Ideen, Pro- und Kontra-Argumente und Entscheidungen transparent festgehalten und geteilt werden. Nie mehr müssen hunderte Mails oder Chat-Nachrichten durchwühlt werden um zu verstehen wie es zu einer Entscheidung kam – schnaq bereitet alle Ideen und Beiträge grafisch für Sie und für die Zukunft auf.


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